Bundeswehr

Auszug aus meinem Tagebuch Offiziersclub Rhein-Main Air Base Deutschland .

Der Golfkrieg ist vorbei und der Balkankrieg ist mitten im Gange. In der Offiziersmesse wird eine Zeremonie abgehalten. Ich bin als Gast geladen; meine Tischnachbarn sind der Oberstleutnant der US-Army und ein Major der Deutschen Bundeswehr, zu meiner rechten sitzt der Base-Commander und zu meiner linken sitzt ein Oberstleutnant der Bundeswehr.

Der deutsche Major fragt mich im Gespräch, was ich für die Amerikaner mache. Ich erkläre ihm, daß ich nicht nur für die Amerikaner arbeite, sondern auch für die Deutsche Bundeswehr. Er starrt mich einige Sekunden an und entschuldigt sich dafür, daß er nochmals so unwissend fragen muß, was ich genau mache.

Ich erkläre ihm darauf hin, daß ich Hilfsgüter direkt an die Front fahre um Kinder und Notleidenden persönlich zu helfen.Seine nächste Frage, weiterhin sehr irritiert, ist dann, wie ich denn durch die Frontlinein gelangen könne.

Ich entgegne, daß das mein größtes Problem sei. Immer in Abhängigkeit von Lage und Laune der Kriegsparteien gelange ich durch die Fronten, manchmal flippe ich aber auch aus, dann lässt man mich in der Regel ohne blöde Fragen passieren. Ich habe bis jetzt keinen einzigen Pfennig bezahlt um weiter fahren zu dürfen.

Der Major fragt verwundert, wieso ich nicht zahlen müsse, wo doch die UN und jede Hilfsorganisation Wegegeld zahlen muß. Ich erkläre ihm, daß das an meinem Auftreten und vor allem an meinem Aussehen liegen wird.Auch diese Aussage muß ich dem Major auf Nachfragen näher erläutern.Zunächst drücke ich mich ein wenig vor der Erklärung, weil ich sehr wohl weiß, daß das alles ein bißchen verrückt klingt; vor allem für den, der so wie der Major, noch  nicht im Krieg war.

Ich fahre fort.

Die Amerikaner haben mich mit verschiedenen Dingen ausgerüstet:

  1. Eine spezielle Uniform, die bis zu einem gewissen Grad infrarotabsorbierend ist.
  2. Jungle boots
  3. Rucksack
  4. Nahkampfmesser
  5. Nahkampftomahawk (mit dieser Waffe kann ich einen Stahlhelm durchschlagen)
  6. Kleines Stahlmesser (mit dieser Waffe kann ich durch eine Splitterweste hindurchstechen)
  7. Infrarotgerät
  8. Infrarotlaserlicht (dieses ist effektiv bis 50 m, man kann dem Opfer die Netzhaut verbrennen, ohne das dieses es bemerkt, da das Laserlicht für das bloße Auge nicht erkennbar ist)
  9. Body heat detector (ein ca. 15 cm langes Gerät, welches Körperwärme bis 1.000 m registrieren kann)
  10. Military Global Position System (und andere Software)
  11. Restlichtverstärker
  12. Militärkarte über das gesamte Kriegsgebiet
  13. Militärkompass
  14. Mehrere schussichere Westen
  15. Ein Kewlarhelm
  16. Eine Gasmaske (da einige Kriegsparteien damit gedroht haben, Gas einzusetzen)

 Vorbeugen ist besser als Nachsorgen. Es wäre das gleiche, wenn du mit deinem Motorrad fährst und den Helm nicht aufsetzt, sondern auf dem Gepäckträger festspannst. Das kann auch tödlich sein.

Das könne er nicht glauben, davon habe er noch nie gehört, sagte der Major.

Ich erwidere ihm, daß ich weiß, daß das alles ein wenig verrückt klingt. Ich wollte ihm auch noch erzählen, mit welchem Auto ich in den Krieg gefahren bin und ich versichere dem Major, daß dieses nun noch verrückter klingen wird, aber alles der Wahrheit entspricht.

Mein Auto ist ein General Motors, Camaro 5.7 Liter, 220 PS. Zu dem ist er noch aufgerüstet mit einer festmontierten NOS-Anlage. Eine NOS-Anlage ist eine Gas-Nitro-Anlage. Das Gas (Lachgas) erhöht die PS-Leistung bis 36 sek auf das Doppelte, also 440 PS. Damit wird der Camaro von 0 auf 200 kmh in 13 sek katapultiert.

Bei meinem Auto haben meine amerikanischen Freunde die Anlage so eingestellt, daß die Gaszufuhr nach 13 sek per Relais automatisch gestoppt wird, da mein Motor nicht mehr neu ist.

Der Camaro fährt mit normal schmalen Reifen, da es bei diesen Reifen im Notfall auch möglich ist, sie im Balkan zu erhalten. Jeder Reifen ist 3-fach mit Reifendichtungsmittel gefüllt. Man ist dadurch zwar nicht gegen Einschüsse gesichert, aber immerhin gegen einen normalen Platten. Durch das Dichtungsmittel ist man nicht sofort zum Stop gezwungen und kann somit selber entscheiden wo ein safe area ist, um den Schaden zu beheben.

Außerdem ist der Camaro mit einem infrarotabsorbierendem Anstrich versehen. Im Gegensatz zu dem des Stealtbomber, ist meine Farbe aber auf Wasserbasis. Aufgetragen wird diese Art von Farbe, wenn es trocken ist; die Karosse muß nicht einmal sauber sein, sie bindet auch den Dreck. Regen wäscht diese Farbe nicht herunter. Auch die Fenster werden geschwärzt. Das Hinausschauen zur rechten und linken Seite ist nicht möglich. Nur durch die Frontscheibe kann man hinausschauen. Braucht man den Blick zu den Seiten, muß ich die Fenster elektrisch herunterfahren. Die Farbe wird erst im Kriegsgebiet benutzt und bei Verlassen des Gebietes mit Wasser, Seife und Scheuermittel abgewaschen.

Hinter dem Frontfenster ist eine Stahlplatte montiert, die eine Kugel im Ernstfall nach oben ablenken würde.

Im Cockpit gibt es kein Licht, weder im Instrumentenbrett noch am Himmel. Auch das Radio funktioniert ohne Beleuchtung, damit kein Licht in das Gesicht des Fahrers fallen kann. Dadurch entstehen natürlich auch Nachteile. Auf jeden Luxus wie Klimaanlage oder große Heizung muß verzichtet werden. Das Auto ist zu dem nicht großartig isoliert, um Gewicht sparen zu können, damit 2 Reservereifen mit Felgen und ein Feuerlöscher ihren Platz finden.

Neben den normalen Frontscheinwerfern sind zwei Infrarotscheinwerfer installiert. Diese sind verbunden mit einer Brille im Fahrerraum. Dadurch wird die totale Dunkelheit in Tageslicht umgewandelt.

Hier ist der Zeitpunkt, an dem mich der deutsche Major unterbricht, um  mir zu sagen, daß er mir nicht glaubt. Diese Geschichten, die ich erzähle, die sehe man doch nur im Film.

Ich unterbreche ihn, um in der Natur wegzutreten. Beim Gehen drehe ich mich noch kurz um und sehe den Major im Augenwinkel, wie er gerade seinen Tischnachbarn, den Oberstleutnant, von dem Gesprochenen unterrichtet.

Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, dieses bemerkt ein Amerikaner und fragt mich: Hey Mr. Meyer what is going on?

Ich sage: Nothing.